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ja
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1.
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Rohrsysteme
Alle Bauteile (Rohre, Armaturen, Fittings) sollten
dokumentiert die Anwendungskriterien aufweisen -
Mischinstallationen / Fremdsysteme sind zu vermeiden:
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1.1
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Eignung für das Medium Druckluft auf der Basis
der Prüfung für ungefährliche Gase / Druckluft
nach dem Stand der Technik durch Herstellerdokumentation
(Nicht vom Händler oder Rohrverleger)
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1.1
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Sicherheit
Premium-Rohrsysteme speziell für das Medium
Druckluft eines Herstellers ersparen durch Konformitätserklärung des Herstellers aufwändige
Detailnachweise für jedes Bauteil und Haftungssplittung (CE-Zeichen).
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Eine Gefährdungsanalyse aller Bauteile mit der
jeweils geringsten Druckbelastung ergibt das
Belastungslimit.
Druckluftverteilungssysteme sind Betriebsmittel im
Sinne der BetrSichV und verlangen eine Gefährdungsbeurteilung
mit Festlegung von Prüfkriterien (BetrSichV § 3). U. U. ergibt sich daraus
die Einstufung als überwachungsbedürftige Anlage.
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2.
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Einsatzkriterien
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2.1
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Innen- und Außenanwendung (UV-Schutz, -20 bis
+50°C) bei normalerweise < 8 bar Fließdruck.
Auch bei nur Innenanwendungen können sich
Minus-Temperaturen ergeben.
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2.2
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Rohrgrößen 16 - 110 mm, abmessungsmäßig
genormt. Größere Rohrdurchmesser, z. B. für
Hauptleitungen, sind wegen etwaiger Beschränkungen im Kunststoffbereich ggf. in anderen
Materialien (korrosions- und oxidationsfest) auszuführen.
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2.3
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Standzeit ≥ 50 Jahre für Ungefährliche Gase / Druckluft fordern sowohl
bei metallischen Rohren als auch bei Kunststoffrohren gegenüber flüssigen Medien (ungefährliche
Durchflussstoffe) einen Abschlag beim Betriebsdruck
und ggf. bei der Standzeit sowie eine Erhöhung des
Sicherheitskoeffizienten bzw. der Wandstärke.
Anbieter / Hersteller, die das ignorieren,
haften zwar bei Nichtbeachtung, aber der Druckluftanwender hat ggf. damit ein größeres, vermeidbares Risiko.
Bei Formteilen und Armaturen gibt es je nach Werkstoff
unterschiedliche Druck-/Temperaturkurven, z. B. 16 bar
bei 20°C mit einer Standzeit von 50 Jahren; während
bei 50°C der Betriebsdruck auf 6 bar und die Standzeit auf 15 Jahre
sinkt.
Im CE-Nachweis kann dann aus einer 16-bar-
Anlage durchaus eine 6-bar-Anlage werden.
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2.4
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Der Sicherheitskoeffizient sollte
beim gesamten Druck-/Temperaturbereich
2,5 bzw. nächst größere Wandstärken aufweisen. (Vorsicht: verkleinerter Innendurchmesser)
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2.5
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Ausdehnungskoeffizient 0,1 mm/m/°C
Größere Ausdehnungskoeffizienten können eine
Verkürzung der Stützabstände, z. B. bei einem
110er Rohr von 2,8 auf 1,2 m bedeuten. Darüber
hinaus wird der Materialaufwand durch Kompensatoren o. ä. größer.
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2.6
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Brandschutz möglichst nicht brennbar oder
schwer entflammbar: z. B. EUROCLASS B-s1-d0
Große Feuerversicherungen gewähren bei besonderer Beachtung niedriger Brandlasten eine Prämienanpassung.
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2.7
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Rohrverbindungen, spaltlos durch Verschweißung
(warm, kalt) zur dauerhaften Vermeidung von
Leckagen.
Spalthaltige Verbindungen bedeuten immer eine
Gefahr der Undichtigkeit (Elastomerdichtung), ggf.
müsste der Hersteller die Dichtigkeit über die
Standzeit, z. B. 50 Jahre garantieren!
Premium-Rohrsysteme verfügen auch über systemgerechte Verschraubungen, z. B. für mobile Verrohrungen.
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2.8
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Stützweiten möglichst groß, z. B. für 110er Rohr
2,8 m
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2.9
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korrosions- und oxydationsfest zur Vermeidung
von Qualitätseinbußen bei der Druckluft durch Rost, Zinkgeriesel etc
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3.
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Referenzen
branchenmäßig, z. B. Raumfahrt; auf Anforderung,
insbesondere hinsichtlich der Standzeit
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4.
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Kosten
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4.1
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Investition möglichst nicht größer als bei konventionellen Werkstoffen
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4.2
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Folgekosten entstehen durch zu hohe Druckabfälle
und Leckagen, deshalb dokumentierte Dimensionsberechnung des Rohrnetzes (Hauptleitung, Verteilungsleitung, Anschlussleitung) mit max. 0,1 bar
Druckabfall mit möglichst garantierter Dichtigkeit
10 % der gesamten Anlage
Bei der Dimensionierung sind die Ersatzlängen der
Formteile etc. zu berücksichtigen, die je nach Rohrsystem ziemlich variieren können; die Angaben
sind häufig ungeprüft vom Rohrsystem (meistens
Stahlrohre) aus der Literatur übernommen.
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4.3
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Systemische Ausrichtung der Drucklufttechnik bedeutet:
- schnelle Bedarfserkennung und Beschaffungsorganisation
- Ausschluss der qualitativen Fehler bei Ersatzfeststellung
- einfachere Lagerhaltung, kleine Bestände
- größere Kostentransparenz, wenige, aber qualitative Lieferanten
- höhere Bestellvolumen und bessere Kondiditionen
- Hilfestellung bei Qualitätsmaßnahmen durch
Lieferanten, Planungshilfen (Leitungsführung,
Vermaschung), Sanierungen (Leckagemes-
sungen), Volumenstrom-, Druckverlust- und
Dimensionierungsrechnungen
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5
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Literatur
Kunststoffrohrhandbuch, 4. Auflage, Essen 2000
GF-Planungsgrundlagen für industrielle Rohrleitungssysteme, Schaffhausen 2006
Druckluft sicher und wirtschaftlich verteilen, VDMA, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, Frankfurt 2005
K.-H. Feldmann: Optimale Druckluftverteilung, 2. Auflage, Renningen 2003
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